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Innenarchitektur Ausstellung: zeitgenössische Ideen in Detmold

Im Innenarchitektur-Studiengang der Hochschule Rhein-Main beschäftigten sich in der letzten Zeit 14 Studierende intensiv mit Sartres Werk „Geschlossene Gesellschaft“. Auf den ersten Blick kurios, denn was hat Innenarchitektur mit Literatur zu tun, fragt man sich. Doch was auf den ersten Blick so kurios und komisch erscheint, ist im nächsten Moment ein Pilotprojekt. Am Landestheater Detmold soll Sartres Werk 2012 vorgestellt werden. Die Studierende haben die Chance das Bühnenbild und Kostüme zu entwerfen und haben dabei bei einer Ausstellung ihre Vorschläge gezeigt. Ein interessanter Deal zwischen Hochschule und Theater. Denn für die Studierenden ist es eine einmalige Chance, ihr sonst eher „theoretisches Wissen“, wie sie selber sagen, praktisch anzuwenden. Tatjana Rese, die Schauspieldirektorin des Landestheaters Detmold hatte die Idee der Kooperation mit der Hochschule: „Es ist eine befruchtende, künstlerisch ansprechende Kooperation, von der alle Beteiligten profitieren werden“, sagte sie dem Wiesbadener Tagesblatt. Sie findet es positiv „Raumentwürfe und ästhetischen Input von jungen Leuten zu erhalten, die nicht unbedingt aus dem Theateralltag stammen“. Zusammen mit der Regisseurin Esther Muschol wird entschieden, welcher der Studierenden seinen Entwurf realisieren darf. Projektleiter und Professor Reiner Wiesemens sieht besonders die praxisbezogene Situation als Anreiz: „Wir schaffen hiermit reale, professionelle Bedingungen, unter denen etwas umgesetzt werden muss. Das ist zweifellos eine besondere Situation“, sagte er und möchte das Projekt bzw. die Kooperation mit dem Theater fortsetzen, sollte das Pilotprojekt gut verlaufen. Die Studenten finden das Projekt jedenfalls sehr hilfreich, weil sie so eine Wettbewerbssituation miterleben können: „Bisher war alles theoretisch. In diesem Wettbewerb geht’s jetzt für uns alle um die praktischen Aspekte und die Auseinandersetzung mit potentiellen Kunden“, sagte der 24-jährige Student Luca Kaiser. Auch andere Kommilitonen sehen das Projekt als „herausfordernd und schwierig“ an, weil man „ein knappes Budget und einen kleinen Raum“ zur Verfügung hat. Mit Spannung darf man nun den Januar 2012 erwarten. Dann soll die Premiere von „Geschlossene Gesellschaft“ am Landestheater Detmold zu sehen sein.